Die Haut des Hundes und Erklärung der Fachbegriffe
Oberhaut - Epidermis
Entzündung der Haut - Dermatitis
Wissenschaft der Haut - Dermatologie
vererbte Hautkrankheit - Genodermatose
innerhalb der Haut - Intradermal
Pyodermie - Hautinfektion - Eiter in der Haut
Purpura-anormalepurpurne - Färbung der Haut
Seborrhoe - Talgfluß
Panaritium - Nagelbettentzündung
Mykosen - Hautpilz
Disposition - Ekzembereitschaft
Pigmentierung - Einlagerung von schwarzem Hautfarbstoff
Biopsie - mit einer Stanze entnommenes Gewebe, das untersucht wird
Haarausfall
Allergien - Atopie
Hauterkrankungen durch hormonelle Störungen
Seborrhoe
Ekzeme
Verbrennungen
Verletzungen, Tumore
Hauterkrankungen an besonderen Körperstellen
Erkrankung der Pfoten
Hautinfektionen
Pilze
Parasiten
Epidermolysisbullosa - Spezielle Hautkrankheit bei Collie und Sheltie
Diskoider Lupus - Collie Nase
Pemphigusfoliaceus - schuppende Dermatitis
Bullöses Pemphigoid - Erkrankung der Mundhöhle
Acanthosis nigricans - Schwarzwucherhaut
Die Haut ist zugleich Schutz und Vermittler zwischen
Tier- und Umwelt. Die Oberhaut auch Epidermis genannt trägt eine Hornschicht, deren Dicke verschieden ist. Am Nasenspiegel und unter den Fußballen ist sie besonders dick. Dünner ist sie jedoch
dort, wo das Fell dicht behaart ist. Als Mittelschicht haben die Hunde die Lederhaut, die sehr elastisch ist. Zum Schluss hat der Hund also sozusagen als dritte Schicht die lockere und dehnbare
Unterhaut.
Die Haut des Hundes ist bis auf wenige Ausnahmen mit mehr oder weniger Haaren bedeckt.
Diese Haare liegen mit den Haarwurzeln in den Haarbälgen. Die Talgdrüsen sind in der Haut eingebettet, die meist in einem Haarbalg münden. Der Hund kann nicht wie der Mensch seine
Körpertemperatur durch Schwitzen regulieren. Das Regulieren der Körpertemperatur geschieht bei dem Hund durch Hecheln.
Am Nasenspiegel und an den Fußballen findet man vermehrt Schweißdrüsen. Außerdem besitzt der Hund am After besondere Analbeuteldrüsen.
Die Haut ist ein Sinnesorgan. Man unterscheidet den Tastsinn (Berührung und Druckempfinden), den Temperatursinn (Wärme oder Kälte) und die Empfindung für den Schmerz.
Haarausfall
Allgemeiner Haarausfall beachtet man am Anfang oft nicht, da er sehr langsam fortschreiten kann. Die Ursachen für Haarausfall sind vielfältig. Harmlos sind sie bei älteren Tieren und
Hündinnen nach dem Werfen.
Bei Flöhen und Läusen ist der Haarausfall gut zu behandeln. Anders ist es bei Räude oder Störungen der Hormone und bei Organkrankheiten.
Es können bei gleicher Krankheitsursache total verschiedene Erscheinungen auftreten. Je wie der Körper reagiert erscheint ein Juckreiz, trockene oder feuchte Ekzeme, Entzündungen,
Pigmentstörungen glanzloses, dünnes oder fettiges Haar., sowie Schuppenbildung oder Hautzuwucherungen.
Bei einer Hündin nach dem Werfen wächst das Fell nach einer gewissen Pause von ganz alleine wieder. Gute Ernährung und ein rund-um-Wohlfühlen der Hündin hilft ihr schneller das Fell wieder
aufzubauen. Ein wenig Biotin dem Futter untergemischt tut hier gute Dienste.
Bei alten Rüden geht der Haarverlust oft mit einer Hodenerkrankung oder einem Hodentumor einher. Oft hat sich hier noch eine Kastration bewährt.
Schwarzwucherhaut
Die Schwarzwucherhaut ist eine seltene Hautkrankheit, die überwiegend bei älteren Hunden auftritt. Für die Erkrankung ist eine Wucherung der tiefen Schichten der Oberhaut verantwortlich.
Die Folge dieser Wucherung ist eine übermäßige Verhornung der Oberhaut.
Die Krankheitszeichnung ist darauf zurückzuführen, dass sich im Verlauf der Erkrankung in den betroffenen Hautstellen körpereigene schwarze Farbstoffe (Pigmente) ablagern. Sehr oft erkranken wenig behaarte Hautstellen. Das sind z.B. Schenkelinnenflächen, Achselhöhlen, oder Innenflächen der Ohren. Auch bleibt im weiteren Verlauf der Krankheit die Unterbrust oder der Unterbauch nicht verschont.
Eine Änderung der Haut finden wir auch am After,
Scheide oder am Hodensack.
Die Krankheit beginnt mit mäßigen Juckreiz, sowie Hautrötung. Die Haare fallen aus. Später dann verdickt sich die Haut, sie wird stumpf und rau. Durch die Farbstoffeinlagerung wird die Haut im
zunehmen der Erkrankung blauschwarz gefärbt. Es werden Schuppen abgestoßen. Diese Krankheit kann sich über Jahre hinwegziehen, das Allgemeinbefinden des Hundes wird nicht beeinträchtigt.
Die Ursachen dieser Wucherungen sind eine Drüsenstörung, auch die Unterfunktion der Schilddrüse kann dabei eine erhebliche Rolle spielen.
Behandlung: Der Hund wird mit entsprechenden Hormonen
behandelt, sowie Schwefelsalben, die auf die Haut aufgetragen werden. Im fortgeschrittenen Stadium werden Teersalben angewendet. Innerlich unterstützt wird der Hund durch Hefezugaben im Futter,
sowie die Vitamine A,B,C H (Biotin) und E. Es werden zusätzlich noch Fettsäuren ,wie Linolsäuren, gegeben.
Zur Aufhellung der Haut gibt man juckreizstillende und hornlösende Mittel.
Es ist meinst eine monatelange Behandlung nötig.
Allergien
Allergien werden immer von bestimmten Stoffe (Insekten, Chemikalien, Pflanzen, Futtermittel, Medikamenten) ausgelöst.
Man erkennt sie an den örtlich begrenzten Anschwellungen oder Rötungen, die oft mit starkem Juckreiz dahergehen. Der Juckreiz tritt besonders an Kopf, Augen und Lippen auf. Eine große Gefahr ist
der Insektenstich im Maul . Der Hund kann daran ersticken oder der Kreislauf kann sogar zusammenbrechen.
Durch Hauttests, die man beim Hund machen kann, um die Ursache zu finden, wird man den Hund in Zukunft davor schützen können. Es ist nicht immer einfach die Ursache zu finden. Sehr häufig löst
Futtermittel die Allergie aus. Zu den Stoffen zählt in den meisten Fällen das Eiweiß (Fleisch) Vitamine, Mineralien und auch Geschmacksstoffe. Durch Futterumstellungen kann man der Sache auf den
Grund gehen. Anstatt nun Rindfleisch zu füttern nimmt man Lamm mit Reis.
Kontaktallergien werden durch Hautberührungen mit dem Allergen ausgelöst. Oft ist es der Teppichboden, Decken, Wasch- und Putzmittel, Parfüm, Deo usw. Sachen aus dem gewöhnlichen Leben, die das
Allergen auslösen.
Es gibt auch plötzlich auftretende Allergien gegen Dinge, die bisher vertragen wurden.
Behandlung.
Als Sofortmaßnahme gegen Anschwellungen macht man Umschläge mit Essigwasser (1 Tasse Essig>1Liter Wasser) oder die essigsaure Tonerde benutzen. Der Tierarzt wird dann noch Kalzium und Kortison
spritzen, sowie Kreislaufmittel, wenn es nötig tut geben.
In chronischen, unklaren Fällen kann die Eigenblutbehandlung Erfolg bringen.
Eine der bekanntesten Allergien ist die Flohallergie. Der Befall von Flöhen beunruhigt den Hund .Er muss sich fortwährend kratzen. Durch das Herumhüpfen und Blutsaugen der Flöhe entsteht ein
lästiger Juckreiz. Die Flöhe halten sich am liebsten in der Halsgegend, auf dem Rücken, im Bereich des Schwanzansatzes und in den Innenschenkeln auf. Beim Blutsaugen hinterlassen sie
bräunlichen Flohkot und stippenförmige Hautrötungen, die den Hund zum Katzen veranlassen. Durch das Scheuern können Hautekzeme entstehen. Starker Flohbefall kann sogar zu Haarausfall führen,
Blutarmut, Abmagerung, ja beim Welpen sogar zu Todesfällen führen. Gegen Flohallergie helfen einige Mittel. Fragen sie bitte ihren Tierarzt. Flöhe werden wir noch weiter besprechen unter dem
Titel "Parasiten".
Hauterkrankungen durch hormonelle Störungen
Fehlfunktionen der Eierstöcke zeigen sich als Verdickung und Pigmentierung der Scheide und der wenig behaarten Körperstellen, oft verbunden mit einer verlängerten Läufigkeit. Man rät
dazu die Gebärmutter zu entfernen. Jedoch kann ein Erfolg nicht garantiert werden. Bei alten , herz- und nierenkranken Hunden sollte man versuchen durch Beigaben von Pulsatilla und Sepia im
Hauptframe gegeben, die Operation zu umgehen. Nicht nur Geschlechtshormone haben Einfluss auf den HautstoffHauptframe , sondern auch die innersektorischen Drüsen. So schüttet die
Gehirnanhangsdrüse bei tumorartigen Veränderungen vermehrt Stoffe aus, die das hormonelle Gleichgewicht stören und die Haut schädigen. Als Folge lagert die Haut Pigmente ein, eine Verhornung
tritt auf und die Haare fallen aus. Meist im Bereich der Geschlechtsorgane. Oft wird dabei ein süßlicher Geruch verströmt.
Bei Unterfunktionen der Schilddrüse wird der Hund meinst müde und träge. Gewichtszunahme stellt sich ein. Die entartete Gehirnanhangsdrüse sollte entfernt werden, was jedoch mit großen Risiken
verbunden ist. Das Krankheitsbild lässt sich durch Gaben von Hormonen und einer eiweißreichen Diät beeinflussen. Die Unterfunktion der Schilddrüse ist durch Thyroxin oder Jod fast immer
ausgleichbar.
Neben diesen vom Tierarzt, streng nach Körpergewicht verordneten Medikamente, lässt sich das Krankheitsbild auch über die Haut behandeln.
Gegen die Infektion gibt man antibiotische Salben oder Tabletten ( eventuell mit Kortison) Verhornungen behandelt man mit Schwefel-Salicyl Produkten.
Am ehesten erkennt man diese Krankheit der hormonbildenden Drüsen daran : starker symetrischer Haarausfall ohne Juckreiz und stumpfes Fell. Dieses sind deutliche Hinweise auf eine
Hormonstörung.